Der bruederbewegung.de-Fragebogen
Ausgefüllt von Volker Kessler am 4. Juni 2004

Volker Kessler wurde 1962 geboren. Er studierte Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität Köln und promovierte in Mathematik. Danach war er 12 Jahre im Forschungsbereich eines Großunternehmens tätig; parallel studierte er Theologie an der Freien Hochschule für Mission Korntal. Seit 1998 ist er Leiter der Akademie für christliche Führungskräfte (AcF), seit 2002 auch Studienleiter der Gesellschaft für Bildung und Forschung in Europa (GBFE). 2004 promovierte er an der University of South Africa in Praktischer Theologie.


1. Wer hat Sie als geistliches Vorbild in Ihrem Glauben besonders geprägt?


2. Welchem Buch verdanken Sie entscheidende Anstöße und Einsichten?


3. Gab es in Ihrem Leben eine Situation, die Sie als besondere „Erfahrung mit Gott“ erlebt haben? Wenn ja, welche?


4. Haben Sie eine Lieblingsfigur in der Bibel?

Ich kann mich gut mit Apollos identifizieren. Er ist weniger der Pionier, der Menschen zum Glauben führt, sondern er ist „den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich“ (Apg 18,27b bzw. 1Kor 3,6).


5. Welcher biblischen Person würden Sie gerne einmal eine Frage stellen? Welche?


6. Gibt es einen Lieblingsbibelvers, der Sie schon länger „begleitet“?

„Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. Denn wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum“ (Epheser 4,11–14). Diese Verse sind mir für meinen Dienst wichtig: Leiterschaft bedeutet, andere zur Mündigkeit hinzuführen.


7. Wie schaffen Sie es, im Alltag Gott zu begegnen und geistlich aufzutanken?


8. Welche Bibelübersetzung nutzen Sie in der Regel und warum?

Elberfelder Studienbibel AT und NT wegen der Nähe zum Grundtext.


9. Was halten Sie für die charakteristische Stärke bzw. Schwäche der Brüderbewegung? Anders gefragt: Welche Impulse/Anstöße gingen oder gehen von der Brüderbewegung aus? Welche Impulse/Anstöße würden ihr vielleicht gut tun?

Gute Impulse:

Ein Anstoß, der der Brüderbewegung gut täte:


10. Was verbindet Sie persönlich mit der Brüderbewegung?

Ich kam durch die Brüderbewegung zum Glauben und schätze die Bibelkenntnis und die Aktivierung der Laien in den Brüdergemeinden (siehe oben).


11. Gibt es Themen oder Aspekte, die Ihrer Meinung nach in Kreisen der Brüderbewegung weniger (vielleicht zu wenig) beachtet werden? Welche stehen besonders im Vordergrund (oder werden sogar überbetont)?

Zu sehr beachtet: die Bewahrung der Brüdertradition.

Zu wenig beachtet: die Transparenz des eigenen Lebens.


12. Welche Chancen und Gefahren sehen Sie in Zukunft auf die Brüderbewegung zukommen?

Meine Grundfrage ist: Ist die Brüderbewegung noch eine Bewegung?

Was ich damit meine: Die Brüderbewegung entstand als Bewegung im 19. Jahrhundert. Folglich ist ihr Frömmigkeitsstil vom 19. Jahrhundert geprägt. Heute meinen manche, dass der im 19. Jahrhundert praktizierte Frömmigkeitsstil der einzig biblische sei. Aus Angst vor dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts hält man sich am Zeitgeist des 19. Jahrhunderts fest und hält diesen für den biblischen. Aus der Brüderbewegung wird so eine Brüderbewahrung (die beiden Worte unterscheiden sich nur durch drei Buchstaben).


Veröffentlichungen von Volker Kessler:

Mit Otfried Fries, Andreas Fritsch, Birgit Klein (Hrsg.): Sicherheitsmechanismen. Bausteine zur Entwicklung sicherer Systeme. München (Oldenbourg) 1993.

Mit Andreas Solymosi: Ohne Glauben kein Wissen. „Mathematischer Beweis“ der Unvollständigkeit unseres Wissens. Berneck (Schwengeler) 1995.

Ist die Existenz Gottes beweisbar? Neue Gottesbeweise im Licht der Mathematik, Informatik, Philosophie und Theologie. Gießen/Basel (Brunnen) 1999.

Mit Walter Fumy: „Kryptologie und Datensicherheit“. In: Informatik-Handbuch. Hrsg. von Peter Rechenberg und Gustav Pomberger. München/Wien (Hanser) ²1999. S. 217–238.

Mit Martina Kessler: Die Machtfalle. Machtmenschen in der Gemeinde. Gießen/Basel (Brunnen) 2001.

Gottes große Angebote. Vom Noahbund zum Neuen Bund. Wuppertal (R. Brockhaus) 2003.

Sowie ca. 25 weitere wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Artikel.

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