Der „Freie Brüderkreis“Der „Freie Brüderkreis“ (auch: „bundesfreie Brüder“, manche Gemeinden nennen sich noch immer „Christliche Versammlung“, andere „Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde“) konstituierte sich 1949 in Wermelskirchen als loser Verbund einiger frei stehender Brüderversammlungen. Diese hatten sich nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wieder vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) getrennt, da sie das Zusammengehen mit den Baptisten und einen organisatorischen Zusammenschluss an sich nur als zeit- und umständebedingte „Zwangsjacke“ empfanden. Die 1937 entstandene Gemeinschaft zwischen ehemaligen „offenen“ und „geschlossenen“ Brüdern wurde jedoch weiterhin begrüßt und beibehalten. (In Ostdeutschland fand die Abwanderung aus dem BEFG erst nach der „Wende“ 1989 statt.)
Die ca. 190 Gemeinden des „Freien Brüderkreises“ vertreten daher heute eine Zwischenposition zwischen der Weite der Brüdergemeinden im BEFG (mit denen sie allerdings weiterhin Abendmahlsgemeinschaft pflegen) und der Enge der „geschlossenen Brüderversammlungen“ (die stärker die Absonderung betonen), unterstützen aber grundsätzlich die Haltung des „offenen“ Brüdertums.
Dem „Freien Brüderkreis“ ist von den Verlagen aus dem Umkreis der Brüderbewegung v.a. die Christliche Verlagsgesellschaft (Dillenburg) zuzuordnen. Sie entstand 1957 in Weiterführung der verlegerischen Arbeit des Dönges-Verlags. Der Christlichen Verlagsgesellschaft entstammt auch das Engagement der vielerorts anzutreffenden „Christlichen Bücherstuben“.
Bedeutendste Zeitschrift des „Freien Brüderkreises“ war lange Zeit Die Wegweisung, die 1968 aus dem Mitteilungsblatt für Freie Brüderversammlungen entstanden war. Sie wurde 2001 mit der Botschaft, der Zeitschrift der Brüdergemeinden im BEFG, zur Perspektive vereinigt. Die Perspektive erscheint bei der Christlichen Verlagsgesellschaft (Dillenburg). Für speziell (brüder-)gemeindliche Themen wird seit 2014 zusätzlich die Zeitschrift Gemeinde aktuell herausgegeben.
Dokumente auf bruederbewegung.de (PDF):Kurt Karrenberg: Ein offenes Wort an meine Brüder (1948). Analyse der Entwicklung der Brüderbewegung seit den 1920er Jahren (Stündchenbewegung, Verbot, Gründung von BfC und BEFG). Am Ende steht der Appell, den BEFG zu verlassen, ohne in die „Exklusivität“ zurückzukehren [25 Seiten, 197 KB].
Hugo Hartnack und Carl Koch: Eine Stellungnahme zu dem von Br. Karrenberg verfaßten Heft „Ein offenes Wort an meine Brüder“ (in: Rundbrief Nr. 5 an alle früheren B.f.C.-Gemeinden, 1949). Kritik an Karrenbergs Schrift aus der Sicht des BEFG [21 Seiten, 150 KB].
Hugo Hartnack: [Bericht über die Wermelskirchener Konferenz vom 23. Oktober 1949] (1949; Original ohne Titel). Zusammenfassung der Gründungskonferenz des „Freien Brüderkreises“ [8 Seiten, 66 KB].
„Wir antworten unseren Brüdern“ (1950). Zentrales Dokument aus der Entstehungszeit des „Freien Brüderkreises“, in dem die eigene Position gegenüber BEFG und „geschlossenen Brüdern“ abgegrenzt und begründet wird [11 Seiten, 97 KB].
Kurt Karrenberg: Der Freie Brüderkreis (Ein Zweig der „Brüderbewegung“ in Deutschland) (aus: Viele Glieder ein Leib, 1953/61). Selbstdarstellung des „Freien Brüderkreises“ in einem Freikirchenhandbuch (mit einem Überblick über Geschichte und Theologie der Brüderbewegung insgesamt) [13 Seiten, 199 KB].
Arbeitskreis Geschichte der Brüderbewegung (Hrsg.): Getrennte Brüder finden zusammen. Der Zusammenschluss von Offenen und Geschlossenen Brüdern in Deutschland 1937 (2012). Vortragsmanuskripte zur Gedenkveranstaltung am 24. November 2012 in Bad Lausick [64 Seiten, 2333 KB].
Links:Freie Brüdergemeinden: Offizielle Website des „Freien Brüderkreises“.
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