Der bruederbewegung.de-Fragebogen
Ausgefüllt von Ulrich Brockhaus am 25. Mai 2004

Ulrich Brockhaus wurde 1936 geboren. Er absolvierte zunächst eine Buchhändlerlehre und studierte dann in Berlin, Hamburg, Amsterdam und Bonn Theologie. Nach dem theologischen Examen in Bonn und der Promotion zum Dr. theol. in Amsterdam arbeitete er als Lektor, später als Geschäftsführer des R. Brockhaus Verlags; seit 2002 ist er im Ruhestand. Seine Heimatgemeinde ist die Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Wuppertal-Elberfeld (Baustraße/Else-Lasker-Schüler-Straße).


1. Wer hat Sie als geistliches Vorbild in Ihrem Glauben besonders geprägt?


2. Welchem Buch verdanken Sie entscheidende Anstöße und Einsichten?

Vielen Büchern. Dabei kam es nicht nur auf das Buch an, sondern ebenso darauf, in welcher Lebensphase ich es gelesen habe.


3. Gab es in Ihrem Leben eine Situation, die Sie als besondere „Erfahrung mit Gott“ erlebt haben? Wenn ja, welche?

Das Jahr der Neuorientierung nach dem Unfalltod meines Bruders 1962.


4. Haben Sie eine Lieblingsfigur in der Bibel?

Die Wahl fällt mir schwer. Aber am ehesten David.


5. Welcher biblischen Person würden Sie gerne einmal eine Frage stellen? Welche?


6. Gibt es einen Lieblingsbibelvers, der Sie schon länger „begleitet“?

Als „Lieblingsvers“ würde ich es nicht bezeichnen, aber das Wort 2Petr 3,13 geht mir seit einigen Jahren nicht aus dem Kopf: „Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“


7. Wie schaffen Sie es, im Alltag Gott zu begegnen und geistlich aufzutanken?

Ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Aber ich habe es mir zur Regel gemacht, täglich ein Stück aus der Bibel zu lesen, und wenn es nur ein Vers aus den Losungen ist.


8. Welche Bibelübersetzung nutzen Sie in der Regel und warum?

Die Revidierte Elberfelder Übersetzung,
1. weil sie die zuverlässigste Übersetzung des
biblischen Textes bietet,
2. weil ich 19 Jahre an ihrer Revision
mitgearbeitet habe.


9. Was halten Sie für die charakteristische Stärke bzw. Schwäche der Brüderbewegung? Anders gefragt: Welche Impulse/Anstöße gingen oder gehen von der Brüderbewegung aus? Welche Impulse/Anstöße würden ihr vielleicht gut tun?

Eine ihrer Stärken: Ein gesundes Misstrauen gegenüber allem Institutionellen und Amtlichen.

Eine ihrer Schwächen: Ein gestörtes Verhältnis zu allem Institutionellen und Amtlichen.


10. Was verbindet Sie persönlich mit der Brüderbewegung?

Meine Familie (mein Ururgroßvater Carl Brockhaus, Urgroßvater Rudolf, Großvater Wilhelm, Vater Rolf).


11. Gibt es Themen oder Aspekte, die Ihrer Meinung nach in Kreisen der Brüderbewegung weniger (vielleicht zu wenig) beachtet werden? Welche stehen besonders im Vordergrund (oder werden sogar überbetont)?

Der Christ ist meines Erachtens nicht nur dafür verantwortlich, dass seine Botschaft richtig ist, sondern auch dafür, dass sie verständlich ist. Das ist von den „Brüdern“ meist zu wenig beachtet worden.


12. Welche Chancen und Gefahren sehen Sie in Zukunft auf die Brüderbewegung zukommen?

Eine Gefahr ist sicher die, dass die Brüderbewegung eines Tages so klein ist, dass sie nicht mehr lebensfähig ist.


Veröffentlichungen von Ulrich Brockhaus:

Charisma und Amt. Die paulinische Charismen-Lehre auf dem Hintergrund frühchristlicher Gemeindefunktionen. TVG Wissenschaftliche Bücher 8. Wuppertal (R. Brockhaus) 1972.

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