Der bruederbewegung.de-Fragebogen
Ausgefüllt von Hartmut Jaeger am 11. September 2003

Hartmut Jaeger wurde 1958 geboren. Nach Lehramtsstudium und Referendariat (an einer Grundschule in Dortmund) trat er 1986 in die Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg ein, um Unterrichtsmaterial zu erarbeiten (u.a. „Mit Kindern die Bibel entdecken“). Heute ist er Geschäftsführer der Christlichen Verlagsgesellschaft und der Christlichen Bücherstuben GmbH (mit ca. 30 Bücherstuben in Deutschland); außerdem ist er im Reise- und Vortragsdienst tätig. Seine Heimatgemeinde ist die Freie Brüdergemeinde in Haiger-Steinbach.


1. Wer hat Sie als geistliches Vorbild in Ihrem Glauben besonders geprägt?

Mein Schwiegervater Friedrich-Wilhelm Dürholt, Gevelsberg (Handwerker und Reisebruder – seine Hingabe, Geduld, Liebe zur Versammlung und den Menschen allgemein); Richard Müller, Lüdenscheid (inzwischen heimgegangener Evangelist, mit dem ich als junger Mann im Rahmen der Zeltmission viel unterwegs war).


2. Welchem Buch verdanken Sie entscheidende Anstöße und Einsichten?

Als Jugendlicher den Büchern von Watchman Nee, z.B. Das normale Christenleben.


3. Gab es in Ihrem Leben eine Situation, die Sie als besondere „Erfahrung mit Gott“ erlebt haben? Wenn ja, welche?

Mit 16 Jahren der Schritt in die Jungschararbeit in einem sozialen Brennpunkt in Wuppertal; die dreijährige Gebets- und Wartezeit auf Klarheit bei der „Werbung um meine Braut“; zweijährige Krankheitsphase mit acht Rückfällen während meiner Referendarzeit, die zu Klarheit für neue Aufgaben im Reich Gottes führte.


4. Haben Sie eine Lieblingsfigur in der Bibel?

Neben Jesus Christus: Josef, Paulus und Timotheus.


5. Welcher biblischen Person würden Sie gerne einmal eine Frage stellen? Welche?

Timotheus.


6. Gibt es einen Lieblingsbibelvers, der Sie schon länger „begleitet“?

„Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ (5. Mose 32,4). Diesen Vers schickte mir ein Unbekannter ins Krankenhaus, als ich nicht mehr wusste, wie mein Leben weitergehen sollte – siehe unter 3.


7. Wie schaffen Sie es, im Alltag Gott zu begegnen und geistlich aufzutanken?

Die tägliche Stille – in der Regel am Morgen –, wobei es mir sehr geholfen hat, dass wir uns jährlich neu mit einigen Brüdern das gegenseitige Versprechen abnehmen, auch in diesem Jahr wieder die Bibel durchzulesen – seitdem lese ich sie jährlich einmal durch. Die Einhaltung dieses Versprechens erfordert eine gewisse Disziplin.


8. Welche Bibelübersetzung nutzen Sie in der Regel und warum?

Die Revidierte Elberfelder von 1985,

Wobei ich in meiner Jahresbibellese immer einer andere Übersetzung lese – momentan lese ich die Schlachter 2000 (sehr gut).


9. Was halten Sie für die charakteristische Stärke bzw. Schwäche der Brüderbewegung? Anders gefragt: Welche Impulse/Anstöße gingen oder gehen von der Brüderbewegung aus? Welche Impulse/Anstöße würden ihr vielleicht gut tun?

Stärken: die Liebe zum Wort Gottes, die Bedeutung der Mahlfeier.

Stärke und Schwäche: Aufgrund mangelnder Strukturen ist eine enorme Flexibilität möglich.

Impulse/Anstöße:


10. Was verbindet Sie persönlich mit der Brüderbewegung?

Ich bin in der Brüderbewegung aufgewachsen und seit 1979 neben meinem Beruf überörtlich unterwegs. Ich besuche jährlich ca. 50 verschiedene Gemeinden.

Die Christliche Verlagsgesellschaft mbH ist ein Werk der „Freien Brüder“.


11. Gibt es Themen oder Aspekte, die Ihrer Meinung nach in Kreisen der Brüderbewegung weniger (vielleicht zu wenig) beachtet werden? Welche stehen besonders im Vordergrund (oder werden sogar überbetont)?

Da die Gemeinden sehr unterschiedlich geprägt sind, kann man das so pauschal nicht sagen. Leider sind in den Nachkriegsjahren manche Themen (z.B. Führung, Älteste / Schulung) vernachlässigt worden, leider stellt man inzwischen aber auch in einigen Gemeinden fest, dass man ins andere Extrem verfällt. Alles wird auf einmal strukturiert und reglementiert – das kann es auch nicht sein.

Ich wünsche mir weniger Nestbeschmutzung. Wir sollten mehr die Chancen für Brüdergemeinden in unserer Zeit sehen als die negativen Entwicklungen beklagen.

Ein gesunder Optimismus wirkt anziehend. Und der ist berechtigt, weil die Grundprinzipien der sog. Brüderversammlungen eigentlich optimal sind.


12. Welche Chancen und Gefahren sehen Sie in Zukunft auf die Brüderbewegung zukommen?

Gefahren: Verkirchlichung und Verweltlichung (weil Christus und sein Wort an Stellenwert verlieren).

Chancen: siehe unter 11.


Veröffentlichungen von Hartmut Jaeger:

Wie können wir unsere Kinder zur Gemeinde erziehen? Gemeinde – ein wichtiges Ziel christlicher Erziehung. Hindernisse und ihre Überwindung. Das Thema 18. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1993.

Ja, aber ... Einwände, Fragen, Antworten zum Leben. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1996.

Ja, aber ... Teil 2. Noch mehr Einwände, Fragen, Antworten zum Leben. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1999.

Mit Joachim Pletsch: Das Neue Testament entdecken. Das Arbeitsbuch für Bibelunterricht, Jugend- und Hauskreis, Schule und Familie. Der Brief an die Philipper, Der Brief an die Kolosser, Der Brief an Philemon. Leiterhandbuch + Studienheft. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1996.


Herausgeber von:

Mit Kindern die Bibel entdecken. Die gute biblische Unterrichtshilfe für die Kinderarbeit in Sonntagschule, Kindergottesdienst, Kinderstunde und Jungschar, für den Religionsunterricht und das Bibelgespräch im Familienkreis. 4 Bände + Ergänzungsband. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1991–1999.

Warum das alles? Denkanstöße und persönliche Erfahrungen im Leid. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 2001.


Mitherausgeber von:

Biblische Lehre für junge Leute. Das Arbeitsbuch für Bibelunterricht, Teenykreis, Schule und Familie. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1994.

Ich entdecke, was die Bibel lehrt! Die Arbeitsblätter für Bibelunterricht, Teenykreis, Schule und Familie. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1994.

Mit Vorschulkindern die Bibel entdecken. Die gute biblische Unterrichtshilfe für die Kinderarbeit in Sonntagschule, Kinderstunde, Kindergarten und das Bibelgespräch in der Familie. Ein Mitarbeiter-Handbuch mit vielen Anregungen, Tips und OHP-Vorlagen. 4 Bände. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1995–1998.

Aus der Traum? Die Folgen des 11. Septembers. Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2001.

In den Händen der Taliban. Eine Dokumentation erschütternder Zeugnisse und Hintergrundinformationen. Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2002.

Der Böse ist unter uns. Satanismus/Okkultismus – die verschwiegene Realität. Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2002.

Ohne Werte sind wir wertlos. Mit Werten leben in Politik, Gesellschaft und Erziehung. Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2002.

Tipps für Kids. Hilfen für Schüler und Eltern aus christlicher Sicht. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 2002.

Dauerbrenner Bibel. Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2003.

Fundamentalismus. Sind bibeltreue Christen Fundamentalisten? Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2003.

Homosexualität. Irrweg oder Alternative? Dillenburg/Wetzlar (Christliche Verlagsgesellschaft / idea) 2003.

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