Der bruederbewegung.de-Fragebogen
Ausgefüllt von Roger Liebi am 15. Juni 2004

Roger Liebi wurde 1958 geboren. Er studierte Musik am Konservatorium und an der Musikhochschule Zürich sowie Theologie und Sprachen der biblischen Welt (Griechisch, Klassisches Hebräisch, Neuhebräisch, Aramäisch, Akkadisch). Seine Magisterarbeit beschäftigte sich mit der Entstehung der Sprachen, seine Dissertation mit dem Zweiten Tempel in Jerusalem. Roger Liebi arbeitet heute vollzeitlich als Bibellehrer, Evangelist, Buchautor und im Gemeindebau. Seine Heimatgemeinde ist die („blockfreie“Christliche Gemeinde im Aaremärt, CH-Niedererlinsbach.


1. Wer hat Sie als geistliches Vorbild in Ihrem Glauben besonders geprägt?

Paul F. Kiene, CH-Winterthur (Autor des Bildbandes Das Heiligtum Gottes in der Wüste Sinai). Er hat mich in meinem Teenageralter ganz entscheidend gefördert und durch sein geistliches Vorbild geprägt.


2. Welchem Buch verdanken Sie entscheidende Anstöße und Einsichten?


3. Gab es in Ihrem Leben eine Situation, die Sie als besondere „Erfahrung mit Gott“ erlebt haben? Wenn ja, welche?

Es gibt manche solcher Erfahrungen. Zu nennen wären an dieser Stelle die Erlebnisse, bei denen drei unserer sechs Kinder dem Tod sehr nahe kamen und uns schließlich zum zweiten Mal von Gott geschenkt wurden.


4. Haben Sie eine Lieblingsfigur in der Bibel?

Joseph.


5. Welcher biblischen Person würden Sie gerne einmal eine Frage stellen? Welche?

Johannes: „Worin bestand deine enge Beziehung zum Hohenpriester Kajaphas?“ (Johannes 18,15)


6. Gibt es einen Lieblingsbibelvers, der Sie schon länger „begleitet“?

„Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich!“ (Psalm 136,1)


7. Wie schaffen Sie es, im Alltag Gott zu begegnen und geistlich aufzutanken?

So wie alle: durch Bibellesen und durch Gebet.


8. Welche Bibelübersetzung nutzen Sie in der Regel und warum?

Nach wie vor die alte Elberfelder (obwohl ich täglich mit dem Grundtext lebe). Das mit dieser Übersetzung Geleistete – in geistlicher wie auch in wissenschaftlicher Hinsicht – beeindruckt mich immer wieder neu.


9. Was halten Sie für die charakteristische Stärke bzw. Schwäche der Brüderbewegung? Anders gefragt: Welche Impulse/Anstöße gingen oder gehen von der Brüderbewegung aus? Welche Impulse/Anstöße würden ihr vielleicht gut tun?

Impulse: Gründliche Auslegung, Ehrfurcht vor der ganzen Heiligen Schrift, ungebrochenes Vertrauen in die Bibel, unverkrampfter Zugang zu Typologie und Prophetie, Wertschätzung der Gemeinde gemäß dem Ratschluss Gottes, Erkenntnis der Herrlichkeit des Sohnes Gottes und seines vollendeten Erlösungswerkes etc.

Nötige Impulse heute: Wiederentdeckung der früheren Lehrsubstanz, verbunden mit der Weisheit, diese in der veränderten heutigen Gesellschaft überzeugend vermitteln zu können.


10. Was verbindet Sie persönlich mit der Brüderbewegung?

In dieser Bewegung habe ich die Heilige Schrift als unüberbietbaren Schatz kennen gelernt.


11. Gibt es Themen oder Aspekte, die Ihrer Meinung nach in Kreisen der Brüderbewegung weniger (vielleicht zu wenig) beachtet werden? Welche stehen besonders im Vordergrund (oder werden sogar überbetont)?

Das variiert von Ort zu Ort und auch von Richtung zu Richtung (innerhalb der Bewegung). Was einige zu wenig beachten, hat bei anderen sehr wohl seine Bedeutung. Was einige überbetont haben, wird von anderen im Gegenzug vernachlässigt. Was allgemein nötig wäre: geistliches Gleichgewicht. Ferner: Überwindung von Lethargie und Identitätskrise.


12. Welche Chancen und Gefahren sehen Sie in Zukunft auf die Brüderbewegung zukommen?

An manchen Orten sehe ich deutliche Auflösungs- und Ermüdungserscheinungen, an anderen Orten Verklammerung in der Vergangenheit. Eine Chance wäre: Ein geistlicher Aufbruch – angefangen beim Einzelnen –, bei dem die einstigen biblisch fundierten Werte wieder so entdeckt würden, dass in der Folge möglichst viele wieder neu von Christus und seinem Wort ergriffen werden.

Den momentanen Übergang der Generationen halte ich für äußerst kritisch. Ich frage mich manchmal, was wirklich noch ’rüberkommt und in kommenden Jahren noch weitergeführt wird.


Veröffentlichungen von Roger Liebi:

Erfüllte Prophetie. Messianische Prophetie – ihre Erfüllung und historische Echtheit. Berneck (Schwengeler) 1983, 51990. Lizenzausgabe: Der verheissene Erlöser. Zürich (Beröa) 1994. [Auch übersetzt ins Französische, Niederländische, Italienische und Ungarische.]

Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel. Berneck (Schwengeler) 1986, 72004. [Auch übersetzt ins Italienische und Ungarische.]

Rockmusik: Ausdruck einer Jugend in einem sterbenden Zeitalter. Zürich (Beröa) 1987, 41995. [Auch übersetzt ins Französische, Polnische, Russische, Slovakische und Ungarische.]

Introduction à la poésie hébraïque. Cahiers des Rencontres d’Etudes Bibliques Systématiques No. 8, 1989 [= Übersetzung eines factum-Artikels von Mai 1988].

Einführung in die vier Evangelien. Zürich (Beröa) 1990. [Auch übersetzt ins Italienische und Ungarische.]

Der Mensch – ein sprechender Affe? Sprachwissenschaft contra Evolution. Berneck (Schwengeler) 1991.

New Age! Kritische Bemerkungen zum gegenwärtigen Esoterik-Boom. Zürich (Beröa) 1991. [Auch übersetzt ins Französische, Ungarische, Russische, Slovakische und Spanische.]

Wolfgang Amadeus Mozart – Zwischen Ideal und Abgrund. Berneck (Schwengeler) 1991.

Israel und das Schicksal des Irak. Unruheherd Nahost im Licht der Bibel. Berneck (Schwengeler) 1993, 62003. [Auch übersetzt ins Italienische, Spanische und Ungarische.]

Das neue Europa – Hoffnung oder Illusion? Berneck (Schwengeler) 1994, 52002.

Jerusalem – Hindernis für den Weltfrieden. Das Drama des jüdischen Tempels. Berneck (Schwengeler) 1994, 52003. [Auch übersetzt ins Französische, Niederländische und Ungarische.]

Défendre la foi chrétienne. Cahiers des Rencontres d’Etudes Bibliques Systématiques No. 14, 1995.

Ist die Bibel glaubwürdig? Die Bibel: ihre Autorität und Zuverlässigkeit. Zürich (Beröa) 1995. [Auch übersetzt ins Ungarische.]

Mit Joël Prohin: «Livre des Proverbes». In: Sondez les Ecritures. Bd. 5. Valence (Bibles et Publications Chrétiennes) 1995.

Mit Joël Prohin: «Le prophète Ezéchiel». In: Sondez les Ecritures. Bd. 9. Valence (Bibles et Publications Chrétiennes) 1995.

„So entstand das Christentum: Die Welt der Evangelien und der Apostelgeschichte völlig neu erlebt“. In: Roger Liebi / Dave Hunt / Alexander Seibel / Norbert Lieth: Prophetie – zeitnah – zeitwahr – zeitklar. Pfäffikon (Mitternachtsruf) 2000. S. 9–39.

„Ein neuer Blick auf die Passionswoche und ihren jüdischen Hintergrund. Das Schönste kommt noch – die himmlische Herrlichkeit im Buch der Offenbarung“. In: Lothar Gassmann / Norbert Lieth / Roger Liebi: Was uns die Zukunft bringt. Pfäffikon (Mitternachtsruf) 2002. S. 8–75.

Herkunft und Entwicklung der Sprachen. Linguistik contra Evolution. Holzgerlingen (Hänssler) 2003.

Der Messias im Tempel. Symbolik und Bedeutung des Zweiten Tempels im Licht des Neuen Testaments. Bielefeld (CLV) 2003.

Internetseite von Roger Liebi: www.rogerliebi.ch

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